Aktuelles aus dem Weinberg

April:

 

Der Frühling ist da und die steigenden Temperaturen haben die Wachstumsphase der Reben eingeleitet. Über die Wurzel wird der Saft in den Stamm und in die Fruchtruten transportiert. Ein eindeutiges Zeichen ist, wenn an der Schnittfläche der Fruchtrute eine Flüssigkeit austritt und die Rebe "blutet". Dieses besondere Sekret besteht aus Wasser, Mineralsalzen, Stickstoff und Zucker. Es hat eine desinfizierende Wirkung und schützt die Schnittfläche an den Trieben vor Infektionen. Die blutende Rebe betreibt also Wundpflege.
Für den Winzer ist es jetzt höchste Zeit den Rückschnitt der Reben zu vollenden. In diesem Zuge werden auch gleich die Ruten heruntergebunden. Dies kann auf verschiedene Art erfolgen. Bei uns wird überwiegend die Halbbogenerziehung angewendet, teilweise aber auch die Flachbogenerziehung (siehe Foto) bei welcher die Rute um den Draht gewickelt wird.

Bild: Jochen Pisch

 

Experimentierfreudige Winzer versuchen sich auch an ausgewöhnlichen Erziehungsformen, wie z.B. der freien Welle welche die Vorteile des Halbbogens und des Flachbogens vereint.

Bild: Michael Fischer

 

Im Weinanbau gibt es die verschiedensten Krankheiten welche auch zum Absterben der Rebstöcke führen können. Um die entstandenden Lücken zu schließen werden im April und Mai regelmäßg neue Rebstöcke nachgepflanzt. Am häufigsten wird hier die Hochstamm-Rebe verwendet. Hier liegt die Veredlungsstelle ca. 80 cm über der Wurzel, und im gepflanzten Zustand somit knapp unter dem untersten Draht. Der größte Vorteil solcher Reben ist ein wesentlich geringerer Arbeitsaufwand bei der Jungfeldpflege im ersten Jahr. Das Aufbinden und Ausgeizen der Triebe entfällt ebenso wie der sonst erforderliche Schutz vor Wildschäden.

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